Warum werfen wir Essen weg? (Teil 3)

Oder: wie frisch muss Brot für den optimalen Genuss sein?

Brot und Gebäck schmeckt nicht nur oder genau dann köstlich, wenn es backstubenfrisch vom Bäcker kommt. Es ist unsinnig, Brot bereits am Abend der Herstellung wegzugeben! Überhaupt, wenn du bedenkst, dass das "backofenfrische" Gebäck vom Supermarkt auch nicht unmittelbar aus der Backstube kommt, sondern schon eine Reise hinter sich hat - wenn das bei denen funktioniert, dann bei dir doch sicher auch!

Mit ein bisschen Lebensmittelwissen und einfachen Mitteln verschaffst du dir zuhause tagelang noch herrlichen Brotgenuss:

Zuallererst: Die Frage ist weniger WANN, sondern mehr WIE schmeckt Brot am besten? Es schmeckt am besten, wenn es lauwarm und außen knusprig ist! Auch alles Süße schmeckt intensiver, wenn es warm ist.

Aber du hast sicher schon erlebt, dass man eine Semmel nicht beliebig oft und nicht nach beliebig langer Lagerung aufbacken kann. Sie trocknet innen aus, und dann ist sie mehr etwas für Knödel - aber dazu in einem anderen Beitrag... Das kommt daher, dass beim Backen die Stärke Feuchtigkeit aufnimmt und danach - ohne Stabilisatoren - langsam wieder abgibt, ähnlich wie bei deinem selbstgekochten Pudding, bei dem sich nach 2 Tagen im Kühlschrank das Wasser absetzt. Liegt die Semmel offen herum, verdunstet die Feuchtigkeit rasch; und je wärmer, desto schneller - also auch beim Aufbacken.

Okay, einen Schritt zurück: gelungenes Aufbacken/Aufwärmen fängt bei der richtigen Aufbewahrung an. Du weißt, eine luftdichte Verpackung schützt vorm Austrocknen. Doch nicht nur im Plastik, auch in der Brotbox - ob Metall oder Holz - gibt es dieses lästige Schimmelproblem, denn die Pilze mögen es warm und feucht. Eine Verbesserung mag der Kühlschrank sein, was den Schimmel betrifft. Und ist ideal bei Obstkuchen und dergleichen. Doch noch besser für Brot ist die Aufbewahrung im Backrohr - eine isolierte Kammer, die die Feuchtigkeit hält und fast immer verfügbar ist.  Und sollte hier einmal etwas schimmeln, hast du den Innenraum ruckzuck thermisch dekontaminiert! Auch dieser Tipp ist von Angelika Kirchmaier.

Weißgebäck kannst du so problemlos am nächsten Tag regenerieren, Backstubenfrisches vom Bäcker auch länger. Je mehr saugkräftige Körndl im Gebäck sind, oder Zucker und Fett, desto länger kannst du Backwaren aufbewahren und sogar öfter als einmal erwärmen.
Sauerteigbrot entwickelt überhaupt erst am 2. Tag das volle Aroma!

Zum Aufbacken von Brot und Gebäck eignen sich verschiedene Haushaltsgeräte, besonders solche mit Strahlungswärme: Auf Toaster, Infrarotgrill oder den guten alten Holzherd kannst du Gebäck einfach auf einem Gitter ein paar Minuten auflegen.

Verwendest du das Backrohr, solltest du das Gebäck vorher mit Wasser besprühen oder einpinseln, denn die Umluft trocknet das Gebäck rascher aus. Die Luxusvariante im modernen Haushalt ist natürlich der Dampfbackofen, damit bäckst du deine Weckerl wie ein Profi auf.

Zwetschkentatschi, Linzertorte & Co erwärmst du auch  in der Mikrowelle - frischer Schlagrahm dazu, perfekt!

Warum werfen wir Essen weg (Teil 1)

Warum werfen wir Essen weg (Teil 2)

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